Du möchtest für dich selber herausfinden, was es mit Gott und Glauben wirklich auf sich hat?
Egal, ob du traditionell kirchlich geprägt bist, ob du die Welt bisher eher atheistisch gesehen oder vielleicht aus einer ganz anderen religiösen oder spirituellen Weltperspektive heraus gelebt hast – ich lade dich ein, ein paar Momente deines Lebens den christlichen Antworten auf die zentralsten Fragen des Lebens zu widmen.
Ich möchte dich dazu auf eine kleine Reise mitnehmen, eine Reise, die auch dir hilft, Gott und den Glauben zu verstehen. Aber bedenke eins: Verstehen ist nicht alles, es geht um mehr.
Im christlichen Glauben geht es nämlich vor allem um Beziehung, eine Beziehung zwischen Gott und Mensch, eine Beziehung zwischen Gott und dir. Diese Beziehung ist nichts Abstraktes, nichts, was nur in der Theorie existiert – sie ist erfahrbar, und zwar für jeden Menschen, also auch für dich.
Ich lade dich also auf eine Reise zu einer Person ein. Lerne Gott kennen und mache auch für dich selber die Erfahrung, dass Gott für dich ein echtes Gegenüber wird.
Dein Thomas Herrmann
(Executive Pastor der Move Church)
Wenn das, was in der Bibel steht, auch nur annähernd stimmt, dann ist Gott nicht ein Prinzip, nicht eine Kraft, sondern Er ist eine Person, eine Persönlichkeit. D.h. Er hat eine eigene Identität, Er hat einen Willen, Er ist ein Gegenüber für andere.
Unter solch einer Person stellen wir uns normalerweise ein „greifbares“ Gegenüber vor, das wir sehen und hören und mit dem wir kommunizieren können. Bei Gott ist das etwas anders, weil er in einer anderen Dimension zu Hause ist. Wir können ihn nicht mit den natürlichen Augen sehen und nicht mit den natürlichen Ohren hören – dennoch ist er sehr real und für Menschen, die ihn suchen, auch persönlich erfahrbar.
Aus menschlicher Sicht erscheint es schwer, Gott zu beschreiben, weil er unser Verstehen bei weitem überragt (deshalb ist er schließlich Gott). Dennoch merkt man, wie Gott sich selber vorstellt. Er ist der Schöpfer und er ist absolut vollkommen, d. h. ohne irgendeinen Fehler. Er ist voller Fürsorge, voller Würde, voller Zuneigung und voller bedingungsloser Liebe.
Wir Menschen sind so vertraut mit dem „Unvollkommenen“ in uns, dass wir uns diese Dimension göttlicher Vollkommenheit kaum vorstellen können. Das übersteigt unseren Horizont. Dieses Vollkommen-Sein Gottes bezeichnet die Bibel mit einem anderen Wort als „Heiligkeit“. Gott ist absolut heilig, d. h. es gibt in ihm keinen Funken Bösartigkeit. Bei ihm gibt es deshalb auch kein Leid, keine Schmerzen und keine Krankheit, sondern totale Erfüllung. Gott ist auch nicht unserer zeitlichen Dimension unterworfen – Er ist ewig.
Um Gott von der richtigen Seite kennenzulernen, müssen wir verstehen, wie Gott uns Menschen sieht. Wenn das stimmt, was die Bibel sagt, dann hat Gott uns Menschen und damit auch ganz konkret jeden einzelnen von uns erschaffen. Überlege mal weiter: Wenn das stimmt, dann kennt er auch dich ganz persönlich. Er kennt deinen Namen, deinen Charakter, deine Herkunft, ja, auch deine Stärken und Schwächen. Er weiß, wie du aussiehst und das Beste dabei ist – Er liebt dich uneingeschränkt! Ich weiß nicht, ob du dich auch selbst magst, aber von einer Sache bin ich vollkommen überzeugt: Gott liebt dich wirklich! Ja, und er hat sich etwas dabei gedacht, als er es zugelassen hat, dass du als Kind deiner Eltern gezeugt wurden, ganz unabhängig davon, ob deine Eltern dich geplant und gewollt hatten oder nicht. Gott hat dich geplant und er freut sich, dass du existierst!
Vielleicht bist du mit einem solchen oder ähnlichen Glauben an Gott aufgewachsen? Vielleicht ist das alles noch neu oder sogar fremd für dich? Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass Gott dich mag und gerne ein Gegenüber für dich sein würde. Und genau hier beginnt für uns Menschen normalerweise die eigene geistliche Reise. Niemand erlebt diese Beziehung zu Gott automatisch. Da gibt es gewisse Hindernisse und Blockaden.
Deshalb wollen wir uns als nächstes einmal „unsere Seite“, also uns Menschen im Verhältnis zu Gott anschauen.
Wenn wir uns Menschen ansehen, dann entdecken wir zwei Seiten in uns. Da gibt es einerseits etwas in uns, was Gott ähnlich ist. Das ist das Gute, was (mehr oder weniger) in jedem Menschen vorhanden ist. Wir können lieben und wir können Gutes tun, so wie Gott auch. Es ist gut, wenn wir diese Seite in uns kennen und auch ausleben. Sie macht das Leben interessant und lebenswert.
Auf der anderen Seite erleben wir alle in uns noch etwas anderes, was alles andere als vollkommen und gottähnlich ist. Jeder Mensch, der ehrlich in sein Inneres hineinschaut und -horcht, merkt, dass es im Garten der Seele schattige, dunkle, ja vielleicht sogar bösartige Plätze gibt. Da gibt es z. B. negative Gedanken und Gefühle gegen andere. Ist es dir auch schon mal so gegangen, dass du gedacht hast: „Wie gut, dass niemand weiß, was ich eben gedacht habe“? Das ist der normale Schutzmechanismus, den wir alle verspüren, damit nicht alles Schlechte nach außen kommt. Hier sind wir im Gegensatz zu Gott einfach unvollkommen.
Der Begriff, den die Bibel für diese Unvollkommenheit benutzt, ist das alt klingende Wort „Sünde“. Schauen wir uns das doch mal etwas näher in der Bibel an.
Jesus Christus hat gesagt: „Denn aus dem Inneren, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken wie: sexuelle Zügellosigkeit, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Betrügerei, ausschweifendes Leben, Neid, Verleumdung, Überheblichkeit und Unbesonnenheit. Das kommt von innen heraus, und das macht die Menschen vor Gott unrein.“
(Markus 7,21-23).
Sünde ist also nicht nur eine äußere Tat, sondern sie beginnt schon viel früher in unserem Herzen. Sie ist einfach
in uns drinnen, sie ist wie ein Virus. Wir sind unvollkommen und das ist es, was in unserer Beziehung zu Gott ein echtes Hindernis darstellt. Wir können uns anstrengen, wie wir wollen, von uns aus werden wir das Problem Sünde nur ganz begrenzt in den Griff bekommen.
Und weil wir zunächst nichts daran verändern können, lehnen es viele Menschen ab, sich über Sünde Gedanken zu machen – und ehrlich gesagt, ich kann das gut verstehen. Ich fand es auch nie angenehm, mit dieser Realität in meinem Leben konfrontiert zu sein. Aber es ist wie bei einer Krankheit – der beste Schritt zur Heilung ist eine ehrliche Diagnose, damit man weiß, woran man ist und entsprechende Medizin verabreichen kann.
Genau dieser Zustand, der ohne Ausnahme alle Menschen betrifft, führt dazu, dass viele Menschen oft unbewusst eine innere Leere, oder vielleicht besser gesagt, eine Sinn- oder Ziellosigkeit empfinden. Ohne es zu wissen, suchen wir die Erfüllung, die eigentlich bei Gott ist.
Manche suchen ihre Erfüllung in Beziehungen oder in der Liebe anderer Menschen. Andere, die von Menschen enttäuscht sind, suchen die Ablenkung in Alkohol oder Drogen, wieder andere in der Arbeit oder in Hobbies. Und auch wenn einige dabei glücklicher als andere sind (oder erscheinen), dann bleibt doch meistens noch die unbeantwortete Frage über das Leben nach dem Tod. Muss es nicht mehr geben als das, was wir hier und jetzt erleben?
Die Bibel nennt die Tatsache, dass wir Menschen ahnen, dass es mehr als nur dieses irdische Leben geben muss, „Ewigkeit im Herz“. Wir Menschen spüren einfach, dass es mehr geben muss. Letztlich sind wir auf der Suche nach unserem Schöpfer, auf der Suche nach Gott.
Und übrigens – auch jede religiöse Bemühung (egal in welcher Religion) ist Ausdruck dieser Suche nach Gott. Durch Meditation, Gebet, Nächstenliebe etc. versuchen Menschen, die Kluft der Sünde und Unvollkommenheit aus menschlicher Kraft zu überbrücken. Letztlich sehnt sich jeder Mensch nach etwas, was das Leben glücklich, sinn- voll und lebenswert macht. Und ob wir es wahrhaben wollen oder nicht:Â
Eigentlich ist Gott die Antwort auf diese Sehnsucht.
Ich möchte dir das Ganze noch einmal an einem Bild verdeutlichen. Stell dir eine Ebene vor, die
in der Mitte durch eine tiefe Schlucht in zwei Teile geteilt wird. Im Laufe der Zeit ist aus der Seite, auf der auch du lebst, unsere Welt geworden, wie wir sie kennen. Ursprünglich war sie vollkommen, aber ein Virus, der sich in dieser Welt breit gemacht hat, hat vieles zerstört. Es ist der Virus Sünde, der sich im Herz eines jeden Menschen eingenistet hat.
Jetzt wirf mal einen Blick auf die andere Seite der Schlucht. Vielleicht konntest du das bisher noch nicht sehen, aber dort ist die Welt Gottes. Gott ist dort zuhause und – es ist eine vollkommene Welt. Dort blüht alles. Auf dieser anderen Seite gibt es kein Leid und keine Schmerzen. Der Virus Sünde hat hier keinen Platz. Und es wird auch genau darauf geachtet, dass niemand, der vom Virus infiziert ist, herüber kommen kann, denn sonst würde sich der Virus auch hier ausbreiten. Er würde das Vollkommene zerstören.
So wie in dem Bild die vollkommene Welt Gottes für uns Menschen unerreichbar ist, so sieht es natürlicherweise in unserer Gott-Mensch-Beziehung aus. Kein Mensch reicht von sich aus zu Gott herüber. Wir alle leiden direkt oder indirekt an den Folgen unserer eigenen Sünden (und auch an denen der anderen). Die Bibel beschreibt das so: „Alle sind Sünder und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte“ (Römer 3,23).
All unsere menschlichen Versuche, unser Leben besser und erfüllter zu leben, reichen nicht aus. Auch wenn Gott uns noch so liebt und uns liebend gern auf Seiner Seite hätte, bleibt es doch eine Tatsache, dass unsere Sünde eine Trennung zwischen Gott und uns verursacht hat.